Nachhaltig helfen

Kleinkredite als Starthilfe

„Wenn der Monsunregen kommt, dann dringt das schmutzige Wasser in unsere Hütte“, sagt Runu Khatoon, die vor einer notdürftigen Hütte aus Pappkartons, Wellblech und Plastikplanen im Slum von Khulna sitzt. Keine zehn Quadratmeter misst die Behausung der Familie. Es gibt kein Licht und kein sauberes Trinkwasser. Es fehlen auch die nötigsten Grundgüter, wie gesunde Nahrung, Kleidung und medizinische Hilfe. Hunger, Angst und Krankheiten sind ständige Begleiter. Runu Khatoons Gesicht ist von Kummer und Sorgen gezeichnet. Wir spüren ihre Hoffnungslosigkeit, je dieser Armut entfliehen zu können und eine Chance auf ein besseres, menschenwürdiges Leben zu bekommen. Ihr trostloser Blick bleibt noch lange in Erinnerung.

Wir fahren weiter in den ländlichen Norden von Bangladesch und besuchen eine unserer Kreditgruppen. 30 Kreditempfängerinnen haben sich versammelt. Eine lebhafte Sozialarbeiterin leitet die Selbsthilfegruppe. Die Frauen haben vor einem Jahr zum ersten Mal einen Kredit erhalten. Sie berichten uns freudig, welche Aktivitäten sie begonnen haben. Einige Frauen züchten nun Kühe oder Ziegen, Fische oder Shrimps, andere haben einen Gemüsegarten oder ein Reisfeld angelegt. Wieder andere haben ein kleines Lädchen eröffnet und verkaufen jetzt Gebäck oder Tee.

Die Einkommen sind nicht hoch, aber es geht den Familien nun deutlich besser, und ihre Kinder können die Schule besuchen. Die engagierten Frauen und Mütter haben erkannt, dass sie durch die Kredite eine große Chance haben, die Lebenssituation ihrer Familien zu verbessern. Der Grund für diese Erfolge liegt vor allem in der Ausbildung, Beratung und Betreuung der einzelnen Kreditnehmerinnen. Bei den regelmäßigen Treffen der Selbsthilfegruppen werden die Frauen von den Sozialarbeiter*innen zudem in Ernährung, Hygiene und Erste-Hilfe-Maßnahmen unterrichtet.

Nachmittags nehmen sie an einfachen Alphabetisierungskursen teil. Sie werden selbstbewusster und können so ihre Kleinkredite erfolgreich einsetzen. Für ärmste Familien in Bangladesch sind Kleinkredite zu kleinen Lichtern der Hoffnung geworden.

Ein besseres Leben dank Kleinkredit

In Tangail nordwestlich der Hauptstadt Dhaka haben wir Selina Bewa kennengelernt. Sie ist 34 Jahre alt und hat zwei kleine Söhne und eine Tochter. „Ich komme aus einer armen Familie“, erzählt sie uns. „Früher arbeitete mein Ehemann als Helfer in der Reismühle. Oft hatten wir nur wenig zu Essen. Wenn meine Kinder Hunger hatten, musste ich sie oft wegschicken. Mir ging es dann immer sehr schlecht. Ab und zu konnte ich bei einem Nachbarn im Haushalt helfen. So habe ich dann auch ein paar Taka dazuverdient.

Vor vier Jahren kam dann ein Sozialarbeiter in unser Dorf. Er erzählte uns von dem Kleinkreditprogramm. Wir alle wollten mitmachen. Ich hatte Glück! Mit meinem ersten Kredit habe ich eine Kuh gekauft. Die Raten konnte ich alle zurückzahlen. Mit dem zweiten Kredit habe ich dann eine Hühner- und Entenzucht begonnen und mein Mann lernte auf der Demonstrationsfarm, wie man Latrinen produziert. Er baut nun Latrinen, die wir dann verkaufen. Wir haben jetzt genug, um unsere Familie gesund zu ernähren, und unsere Tochter kann zur Schule gehen. Im letzten Jahr konnten wir uns sogar eine eigene Wasserpumpe installieren. Dank der Kleinkredite geht es uns viel besser.“

Viele Familien in Bangladesch leben in Armut – ohne Hoffnung, ohne Perspektive. Mit Kleinkrediten schaffen wir eine wichtige und nachhaltige Chance für diese Familien. Helfen Sie uns dabei und geben Sie ärmsten Familien neue Hoffnung:

• Ein Kleinkredit als Starthilfe 60,- bis 150,- Euro