Mit Spenden können wir viel Gutes bewirken!
- 50,- Euro: Monatliche Kosten für die berufliche Ausbildung eines Jugendlichen
- 150,- Euro: Starthilfe für Einkommen schaffende Maßnahmen
- 650,- Euro: Jährliche Gesamtkosten für eine Vorschule
Am ersten Tag unserer Projektreise nach Bangladesch fand der alljährliche Workshop mit unseren Partnerorganisationen statt, dieses Jahr unter dem Titel: „Voneinander lernen“. Wenn wir uns mehr über unsere Erfahrungen austauschen, können wir gemeinsam daraus lernen und im besten Fall die Effizienz der Projekte zur Armutsbekämpfung weiter verbessern. Dazu gehört die Bereitschaft, über Erfolge ebenso zu reden wie über Rückschläge. Allerdings empfinden es viele Menschen aus Bangladesch aufgrund kultureller Prägungen als schwierig, offen über Fehler oder Misserfolge zu sprechen. Dennoch hat sich während der Reise unser Eindruck verstärkt, dass der Workshop bei unseren Partnern etwas bewegt hat. Und es gibt viele Themen, die mehrere Partnerorganisationen zugleich betreffen, etwa die Gründung von Frauen- und Bauernverbänden oder Möglichkeiten zur Erwirtschaftung von Einnahmen für die beruflichen Ausbildungszentren.
Wir sind dann noch am gleichen Abend nach Birganj aufgebrochen. Es ist ein kurzer Flug von Dhaka, der hektischen Megacity mit inzwischen an die 30 Millionen Einwohnern, nach Saidpur - doch er bringt uns in eine andere Welt. Hier, in der eher ruhigen, landwirtschaftlich geprägten Region um Birganj kämpft unsere Partnerorganisation BACE seit vielen Jahren gegen die Armut.
Bei unserer Ankunft am späten Abend wurden wir bereits freudig von den Auszubildenden und Beschäftigten erwartet, die auf dem Campus wohnen. Von einem „Campus“ um das berufliche Ausbildungszentrum kann man durchaus sprechen. Hier befinden sich Büros für die Verwaltung, die Werkstätten und Räume für die Ausbildungskurse, ein Wohnheim, die Küche, ein Guest House sowie ein großer Fischteich, ein Kuhstall, ein Hühnerstall und eine moderne Biogas-Anlage.
Bei unseren Fahrten zu den Projekten stellten wir fest, dass in der Region viel Mais angebaut wird. Mais verspricht als „cash crop“ gute Gewinne, aber ist es wirklich sinnvoll, in einem Land mit armer Bevölkerung, Landflucht und großen Slumgebieten für den Export zu produzieren?
Es gibt viele bessere Lösungen. In einem unserer Projekte bauen die Zielgruppen sogar „Superfood“ wie Quinoa oder Chia-Samen an. Aber große Teile der Anbauflächen in Bangladesch gehören reichen Familien, für die maximaler Gewinn an erster Stelle steht.
Die Arbeit von BACE in der Region Birganj steht dazu in klarem Gegensatz, denn BACE hat nur ein Ziel: armen, landlosen Familien ein besseres Leben zu ermöglichen. Das setzt schon bei den Kleinsten an: Wir haben in den folgenden Tagen etwa jede fünfte Vorschule besucht. Eine davon wurde schon 1996 gegründet. Ihr erster Lehrer war da, um uns zu begrüßen und von den Anfängen zu erzählen. Er ist bis heute fest überzeugt von der Wichtigkeit der Vorschulen für die Zukunft der Kinder dieser Region: ohne Bildung würden sie in Armut gefangen bleiben. Die 75 Vorschulen sind ein Segen für die Region.
Im Anschluss haben wir einige Frauenkreditgruppen besucht und spannende Gespräche geführt. Den Frauen geht es durch die Unterstützung von BACE heute deutlich besser als früher. Die langen Jahre der Unterstützung haben den Lebensstandard vieler armer Familien deutlich verbessert. Aus den Gruppen heraus wurden keine größeren Probleme angesprochen. Stattdessen zeigten einige der Frauen uns mit Stolz und Freude ihre traditionellen Tänze.
Es wäre aber eine Illusion zu glauben, es gäbe in Birganj nur noch wenig zu tun. Die berufliche Ausbildung, die BACE seit vielen Jahren anbietet, bleibt enorm wichtig für die Jugendlichen der Region. Unsere Gespräche mit den auszubildenden Schweißern, Elektrikern, Mechanikern oder Schneiderinnen bestätigen uns, dass ihre Ausbildung ihnen erstmals eine Perspektive eröffnet. Ebenso sind die Kreditgruppen fest etabliert, sie bleiben wichtige Bausteine für die Entwicklung der Region.
Um unsere wichtige Arbeit in Birganj fortzusetzen und den Bewohnern ein Leben in Würde zu ermöglichen, sind weiterhin viele Anstrengungen nötig. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung.