Es ist möglich!

Der Traum von einem besseren Leben

Es ist möglich – ein besseres Leben! Jedes Mal, wenn wir nach Bangladesch reisen, unsere Berufsausbildungszentren und ehemaligen Auszubildenden besuchen, können wir das erleben. Besonders beeindruckend sind die Mechaniker-Lehrgänge, die sehr praktisch und an den Bedingungen in den lokalen Werkstätten orientiert sind. An den Vorführmotoren erhalten die Jugendlichen einen theoretischen Einblick in das Herz eines Motorrads oder PKWs und sehen beim Drehen an der Kurbel die Bewegung der Kurbelwelle und das Zusammenspiel von Kolben, Ventilen und Zylindern.

Später zeigen die Ausbilder an Übungsfahrzeugen, wie die Motoren auseinandergebaut und verschiedene Defekte repariert werden können. Ebenso an Wasserpumpen, landwirtschaftlichen Maschinen oder Generatoren. Die angehenden Mechaniker lernen sogar, selbst an der Drehbank Ersatzteile mit Gewinde und Bohrungen herzustellen. Nach einem Jahr erhalten sie dann ihre staatlich anerkannten Abschlusszertifikate. Die Freude ist groß. Nun ist es offiziell, sie sind Mechaniker. Ihr Traum wurde wahr, und die Zukunft steht ihnen offen!

Was gibt’s Neues?

Insbesondere der Süden Bangladeschs ist vom Klimawandel durch Überschwemmungen und Naturkatastrophen stark betroffen. Hier haben wir in Khulna und Mollahat zusammen mit unserer Partnerorganisation ADAMS zwei Berufsausbildungszentren. Seit kurzem bieten wir dort für alle Ausbildungsgänge eine dreitägige Schulung an mit dem Ziel, über den Klimawandel, seine Auswirkungen und Maßnahmen zur Prävention zu informieren. Zusätzlich wird auch ein neuer Ausbildungsgang „Erneuerbare Energien“ angeboten. In den drei Monaten wird umfangreiches Wissen zu Solarsystemen für Haushalte, Straßenbeleuchtungen und Bewässerungspumpen vermittelt. Und es geht um verbesserte Kochsysteme und Biogasanlagen. Für junge Menschen eine gute Chance, in einem vielversprechenden Aufgabenfeld berufstätig zu werden.

Ananta Dewan ergriff seine Chance

Ananta Dewan wuchs in seiner Familie als viertes Kind in einem Dorf in der Nähe der Stadt Khagrachari auf. Sein Vater arbeitete in der Landwirtschaft. Das Einkommen war zu klein, um die Familie zu ernähren. So musste Ananta Dewan die Schule vorzeitig verlassen und seinem Vater auf den Feldern helfen.

Eines Tages hörte er über die Lautsprecherwerbung eines Rikschafahrers von der Ausbildung bei unserer Partnerorganisation ANANDO und bewarb sich für den einjährigen Mechanikerkurs. Er schloss die Ausbildung erfolgreich ab und ergriff die Chance, mit einem Kleinkredit von ANANDO eine Motorradwerkstatt in der Stadt aufzubauen. Mittlerweile hat er alle Raten zurückgezahlt, verdient ca. 20.000 Taka (fast 200,- Euro) im Monat und hat drei junge Mitarbeiter eingestellt. Ananta Dewan hat es geschafft und ist dankbar für die Hilfe, die er erhalten hat.

Gute Nachrichten in schweren Zeiten

Corona! Man mag es nicht mehr hören! Vor allem die vielen damit verbundenen negativen Schlagzeilen. Von uns kommt heute aber eine gute Nachricht: Es geht endlich weiter! Nach dem behördlich angeordneten Lockdown in Bangladesch und der damit verbundenen Schließung unserer sechs Berufsausbildungszentren im März 2020 konnten unsere Partnerorganisationen, je nach Coronasituation in den einzelnen Regionen, die Zentren wiedereröffnen. So durfte z. B. unsere Partnerorganisation BGS unter Einhaltung von Corona-Sicherheitsmaßnahmen Anfang November 2020 in Tangail die Ausbildung wieder starten.

BGS entschied, wichtigstes Ziel sei es, den Jugendlichen noch ein Abschluss zu ermöglichen. Bereits in der Lockdown-Phase wurde der Theorieunterricht daher vorgezogen und online angeboten. Die Jugendlichen liehen sich Mobiltelefone aus oder trafen sich zu Hause in kleinen Gruppen. Die Kosten für die Internetverbindung übernahm BGS.

Um die verlorengegangene Zeit im praktischen Bereich nachzuholen, wurde ab November die tägliche Ausbildungszeit verlängert und auf Urlaub und Wochenenden verzichtet. So konnten Ende Dezember 100 Jugendliche ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestehen, darunter auch 35 Mechaniker. Über einen Monat später hatte der Arbeitsvermittler des Zentrums bereits 81 Jugendliche in eine Stelle vermittelt..

Nicht alle unserer Ausbildungszentren hatten diese Möglichkeiten. Zum Teil durften sie erst später öffnen, zum Teil fehlten ihnen aber auch die notwendigen Mittel. Für sie ist es schon nicht leicht, die laufenden Kosten aufzubringen. Zudem müssen stetig neue modernere Maschinen angeschafft werden, weil die Ansprüche an das Niveau der Ausbildung steigen. Aber alle Jugendlichen, die im letzten Jahr wegen Corona keinen Abschluss machen konnten, dürfen die Ausbildung in diesem Jahr beenden.

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