Umwelt- und Klimaschutz

Bangladesch zählt zu den Ländern, die am meisten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Denn das Land liegt nur knapp über dem Meeresspiegel. Ein Anstieg um nur einen Meter würde bedeuten, dass bis zu 20 Prozent der Landfläche verloren ginge. So setzt sich die Lichtbrücke nun auch im Bereich Umwelt- und Klimaschutz ein.

Eines unserer Projekte ist die Unterstützung von biologischem Anbau. Aber Armutsbekämpfung und biologischer Anbau – wie soll das zusammen gehen? Bei uns ist alles, was „Bio“ ist, viel teurer. Doch in Bandarban, einer Region im Südosten des Landes, wollen wir die Lebenssituation armer Familien durch biologischen Anbau verbessern. Unsere Partnerorganisation TARANGO ist fest vom Erfolg des Projektes überzeugt, das von der Bundesregierung gefördert wird.

In dem Projekt werden 700 Familien zum Beispiel kostengünstige Methoden für ökologischen Pflanzenschutz vermittelt. Dieser kann teure chemische Mittel gut ersetzen. Ebenso kommt biologischer Dünger zum Einsatz. Nährstoffreicher Mutterboden wird durch Kompostierung pflanzlicher Abfälle gewonnen. Und die Familien bauen traditionelle Gemüsesorten an, die zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten waren. Ebenso spielt das Saatgut eine wichtige Rolle. Speziell geschulte Teilnehmer*innen werden Saatgutbanken mit verschiedensten einheimischen Sorten aufbauen, so dass alle Projektteilnehmer*innen und andere Dorfbewohner*innen gesicherten Zugang dazu haben.

Wir besuchten auf unserer Projektreise eine Demonstrationsfarm. Dort lernen die Teilnehmer*innen anschaulich, wie Gemüse biologisch angebaut, gedüngt, aber auch durch Insektenfallen und andere natürliche Methoden vor Schädlingen geschützt werden kann. Von Zitronen über verschiedene Bohnensträucher und andere Gemüsesorten bis hin zu den lokalen Bananen, die sehr süß schmecken und deren Kerne gegen Durchfall helfen, setzt das Projekt auf Vielfalt. Zugleich stärken die biologisch angebauten Produkte nicht nur die finanzielle Lage der Familien, sondern auch deren Gesundheit. Und sie schützen die Umwelt.

Wir erlebten, dass die geschulten Teilnehmer*innen ein großes Selbstbewusstsein entwickeln. Und wir haben uns gerne überzeugen lassen, dass biologischer Anbau den Weg aus großer Armut weisen kann.